IM TRANSIT. Eine Begegnung.
Nach dem Stück Ausweglosigkeiten von Julia Salome Nauer und Patricia Hoffmann
Hieronimus:
Als ich zuhause ankam, ist mir eins klargeworden:
Ich muss meine gedankliche Filterblase zum Platzen bringen.
Danach hab ich dann zum ersten Mal die Klamotten meiner Freundin angezogen.
Dann hab ich die ganze Nacht gelesen, Walter Benjamin.
Als Frau verstehe ich ihn viel besser.
*****
Dick:
And now, here I am: Caught in between two worlds: One I am not welcome anymore and one I don’t even want to be. “Lost in transportation” so to speak.
Ah, fuck it. Ich weiss eh nicht mehr wo ich eigentlich hingehöre. So sad.
Ich warte, bis America ist great again. Vielleicht geh ich dann wiedermal nachhause.
Zum Stück
Im Transit lässt zwei vermeintlich Ausweglose in einem surreal verlassenen Hotel aufeinandertreffen: Zum einen hätten wir da Dick, einen amerikanischer Consultant, der in Europa ‹gestrandet› ist, weil ihn seine Frau hinausgeworfen hat, als er mitten auf einer Geschäftsreise war. Nun wartet er in der Ungewissheit, bis «America is great again». Zum anderen wäre da Hieronimus/Geronima – biologisch gesehen, ein Mann, gekleidet als Frau – auf der Suche nach einer neuen Identität. Er/sie ist zwar Germanist*in, untersucht nun allerdings die Geschlechter(rollen). Auch Dicks Vorstellungen der gängigen Muster kommt in der Begegnung mit Hieronimus/Geronima ins Rollen.
Im Transit ist eine Wiederaufnahme der Begegnung von Dick und Hieronimus/Geronima aus dem Stück Auswerglosigkeiten von Julia Salome Nauer und Patricia Hoffmann, das im Oktober 2018 in Zürich uraufgeführt wurde.
Das Stück wird u.a. am BED&BÜHNE im März 2021 zu sehen sein.
mit
Tobias Fischer, Marco von Moos
Regie
Julia Salome Nauer
Musik und Ton
Ali Salvioni
Kostüm
Barbara Bornhauser
Technik
Niels Müller