Die Besonderheit an Protokoll 4 ist das interdisziplinäre Setting: Die Ensemblemitglieder sind tätig in den Bereichen Film, Bühne, Musik, Kostüm- oder Puppenbau, Literatur bis hin zu Tanz und Performance-Kunst. Seit 2016 realisieren wir nebst kleineren Projekten für Bühne, Film oder Events regelmässig abendfüllende Theaterstücke, welche die unterschiedlichen Sparten ineinanderfliessen lassen. Alle Elemente werden von uns nach und nach in enger Zusammenarbeit entwickelt – vom Text des Stücks bis zur Dokumentation der erfolgten Aufführung. Dabei interessieren uns komplexe gesellschaftliche Themen, welche nicht bloss von einer Seite erfassbar sind. Interdisziplinäre Arbeit kommt so zu ihrer vollen Entfaltung.
Julia Salome Nauer bildete sich in Schauspiel und Tanz an verschiedenen internationalen Schulen aus wie der Accademia di Danza e Arti Sceniche in Mailand, dem Studio des Arts Vivants in Paris und der Accademy of Dramatic Arts in Los Angeles Sie arbeitet schon seit 2006 als freischaffende Tänzerin und Schauspielerin und hat u.a. an Projekten am Schauspielhaus Zürich, am Tanzhaus Zürich und an der Gessnerallee Zürich mitgewirkt. Ausserdem spielt sie in grösseren und kleineren Filmprojekten mit. Seit 2015 leitet sie die Kompagnie PROTOKOLL 4 und hat schon einige Projekte (abendfüllende und kürzere) mit verschiedenen Mitwirkenden realisiert. Während ihres zweiten Studiums der Germanistik und Philosophie begann sie eigene kürzere Texte zu schreiben und verfolgt dies bis heute, wobei es sich mittlerweile heute vor allem um dramatische Texte handelt. Mit der Projektskizze «Dulce de Leche» ist sie in die engere Auswahl des DRAMENPROZESSORS 20/21 gekommen.
Alexander Estis, geboren 1986 in Moskau, arbeitete nach Abschluss des Studiums in deutscher und lateinischer Philologie er als Gymnasiallehrer für Latein und Kunst sowie als Dozent für deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten. Seit 2016 lebt er als freier Autor in Aarau. Seine Texte werden in Anthologien und Zeitschriften (u.a. Sinn und Form, Lichtungen, Entwürfe) sowie als eigenständige Sammlungen publiziert; zuletzt erschien das Handwörterbuch der russischen Seele bei der Parasitenpresse Köln (2021). Ausserdem verfasst er Glossen und Kolumnen (u.a. Frankfurter Rundschau, NZZ Folio, Berner Zeitung, The European), Essays, Übersetzungen und philologische Aufsätze. Für seine Texte erhielt er mehrfach Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt den Rolf-Bossert-Gedächtnispreis. 2020–2021 ist er Lydia-Eymann-Stipendiat in Langenthal (Schweiz).
Marco von Moos bildete seine schauspielerischen Fähigkeiten an der Schauspielakademie Zürich aus. Danach stand er in diversen Kurz- und drei Langfilmen vor und hinter der Kamera und konnte einige nationale und internationale Preise für sich gewinnen. 2003 bis 2007 studierte er den Schwerpunkt Theaterpädogik an der PHZH. Neben seiner Arbeit als Theaterpädadoge gründete er eine eigene Theatergruppe, mit der er vielfach eigene Stücke zur Aufführung brachte; nebenbei stand er in anderen Gruppen auch selbst immer wieder auf der Bühne. Mit der Firma SE Media ist er heute hauptsächlich als Regisseur, Filmemacher und VFX-Artist tätig, wo er schon einige Installationen mit der Technik des Projection Mapping realisiert hat. Mit APPology verbindet er in einem Theaterstück seine Regie-, Spiel und Visual-Effect-Design-Fähigkeiten.
Nach einem langjährigen Engagement im Chor VocalCord, wo er unter anderem in den Rollen des Jean Valjeans in «Les Misérables», Billy Flinns in «Chicago» oder als George Berger in «Hair» auf der Bühne stand, und nach Abschluss der Filmschauspielschule EFAS in Zürich führte ihn seine Tätigkeit nach Stuttgart, wo er am Alten Schauspielhaus in der Revue «Blue Jeans» seine Bühnenpremiere in Deutschland geben konnte. Im Sommer 2013 und 2014 spielte er auf Schloss Mörsburg in Winterthur in «Das kleine Gespenst», in den Zwischenzeit verkörperte er den Andrej in «Villa Dolorosa» im Südpol Luzern unter der Regie von Bettina Glaus. Daneben stand er immer wieder vor der Kamera, zum Beispiel für «Aktenzeichen XY ungelöst» oder im Innerschweizer Mysterythriller «Tyfelstei» mit Walter Andreas Müller. Seit 2017 ist er Mitglied im Ensemble des MärliMusical Theaters von Andrew Bond und bei der Kompagnie PROTOKOLL 4.
Kevin Mike Minder schloss seine Ausbildung zum Schauspieler 2014 in Zürich ab. Und ist seither als freischaffender Schauspieler, sowohl national wie auch international auf der Bühne, beim Film und als Sprecher tätig. Er stand bereits mit Beat Schlatter vor der Kamera, ist bald wieder bei Aktezeichen XY zu sehen und spielte unter der Regie von Jens Neubert in dem Historiendrama “The Zurich Liaison”, dass 2020 in den Kinos anläuft. Er spielte die Figur Hänsel und Gretel in „Ausweglosigkeiten“ und ist seit 2017 Ensemble-Mitglied von PROTOKOLL 4.
Philip Reich absolvierte seine 2-jährige Ausbildung in Berlin. Er wirkte seither in zahlreichen Film- und Theaterproduktionen wie z. B. „Face to Face“, „Nightcast“. Sein Regiedebut, der Kurzfilm “Patt”, erreichte beim Talentscreen 2009 des Zurich Film Festival den vierten Platz. Er besitzt ausserdem einen Master in Psychologie und ist seit mehr als zehn Jahren als professioneller Improvisationsschauspieler mit der Company „ActBack“ tätig. Seit 2018 ist er im Ensemble von PROTOKOLL 4 dabei.
Ali Salvioni, der Gründer des Musikprojekts «Settore Giada», wurde auf Ibiza geboren und hat, nebst vielen Live-Auftritten, Tours und internationalen Gigs (Salzburger Festspiele, diverse Tanz- und Theaterproduktionen) sowie Koproduktionen («Sophie Lillienne», «Psycho Kinder») schon zahlreiche Alben veröffentlicht – zuletzt «Notturno» und «SIN». Bezeichnend ist sein breitgefächertes Repertoire an zahlreichen Musikstilen, die er sowohl live als auch im Studio zu interessanten Kreationen kombiniert. Seit 2016 untermalt er die Projekte von PROTOKOLL 4 mit seinen Klängen.
Barbara Bornhauser, Germanistin, arbeitete dreissig Jahre als Deutschlehrerin an der KS Hohe Promenade, wo sie über zwanzig Jahre lang die Kostüme für die Theatergruppe gestaltet und realisiert hat. Zudem hat sie für zahlreiche freie Projekte als Kostümbildnerin gearbeitet, unter anderem für die Produktionen «Helfereitheater», «Der Pfiff aufs Ganze» im sogar Theater, «Wonderland Inn», «Der Fall der Fälle» und sie ist seit 2015 fix als Kostümbildnerin bei PROTOKOLL 4 engagiert.
Niels Müller hat während seiner Mittelschulzeit (1982-86) erste Erfahrungen mit Theatertechnik gesammelt und betreute nach der Matur die Theatergruppe der Kantonsschule Stadelhofen (Leitung: Dr. Heiko Strech) bis 2002 als Licht-/Ton- und Bühnentechniker. Engagements bei verschiedenen Impro-Theater-Gruppen sowie verschiedenen Theatergruppen, darunter Freies Theater Zürich (Ruth Willi), Theater Frischfleisch (Marco Hauamann-Gilardi), Orpheos (Martin Willi), PROTOKOLL 4 (Julia Nauer). Technischer Leiter des Boulevard Bar Lounge Theater von 2013-2015.